Mit Kindern in Neuseeland - praktische Tipps
Tipps zu allgemeinen Themen, die Kinder und Reisen betreffen, wie Gesundheit bzw. Krankheit, Unfälle, Risiken und Gefahren, Gesetze usw.!
Siehe den Hauptartikel: Neuseeland mit Kindern.
Gesundheit bzw. Krankheit
Risiken und Gefahren
Gesundheit bzw. Krankheit
Man denkt bezüglich Neuseelandferien an gesunde frische Luft, Erholung und Bewegung, aber natürlich kann beim Reisen mit
Kindern auch mal etwas schiefgehen, nicht zuletzt wegen der langen Anreise und all den Umstellungen, bis man mal ein paar Tage unterwegs ist und die Reise zu geniessen beginnt.
Transport und Verpflegung müssen organisiert, neue Regeln für den Alltag gefunden werden, Anreise und Zeitumstellung tragen sicher zum Stress hinzu, der einen für Krankheiten erst mal anfälliger machen kann. Anpassungsschwierigkeiten sind garantiert, deshalb gilt es gut voraus zu planen, nicht nur mit guter Ausland-Krankenversicherungs-Abdeckung (inklusive Reiserückholversicherung, siehe Kosten in Neuseeland), sondern auch mit Reiseapotheke und Notfalladressen.
Die wichtigste Nummer für Polizei, Feuerwehr, Ambulanz oder auch Rettungshelikopter ist 111 - der Anruf ist kostenlos und es empfiehlt sich, diese Nummer im Handy zu speichern.
Wenn möglich, dann fährt man am besten selber zum nächsten Krankenhaus in die Notaufnahme (Emergency Unit), jede grössere Provinzstadt verfügt über ein eigenes Spital, aber Neuseeland ist so gross, dass es auch viele ländiche Gebiete ohne solche Notfallstationen gibt. In der Nähe von Spitälern gibt es immer Schilder (ein ‚H‘ für Hospital), um den Weg dorthin schnell zu finden.
Für eine Beratung bei einem Allgemeinarzt bzw. Hausarzt besucht man einen GP (‘General Practitioner’), aber nicht alle GPs behandeln Patienten, die nicht bei ihnen eingeschrieben sind. Für spontane Besuche gibt es spezielle Kliniken, z.B. die White Cross-Kette, wo man sich einfach ins Wartezimmer setzen kann. Auch Apotheken geben Ratschläge und vermitteln eine erste medizinische Beratung.
Krankenhäuser verlangen möglicherweise einen Kostenvorschuss für Behandlungen ausländischer Patienten, bzw. die Rechnung muss sofort nach der Behandlung beglichen werden. Es empfiehlt sich zuhause abzuklären, was für Unterlagen die Krankenversicherung genau für eine erfolgreiche Abrechnung verlangt.
Bei einer Einreise aus Europa gibt es keine Impfvorschriften, die üblichen Standardimpfungen sind dennoch empfehlenswert.
Wenn ein Kind spezielle Medikamente benötigt sollte man diese mit Rezepten und in Originalpackungen mitbringen. In Neuseeland werden alle wichtigen Medikamente (günstiger) durch eine zentrale Behörde eingekauft, deshalb ist die Auswahl nicht so gross wie zuhause. Medikamente sollten auf dem Einreiseformular (Arrival Card) angegeben werden.
Unfälle
Die gute Nachricht ist, dass in Neuseeland Unfallbehandlungen auch für Touristen durch die Accident Compensation Corporation (ACC) zumindest teilweise gedeckt werden. Das heisst, dass man mit einem Kind jederzeit ohne zu zögern einen Arzt oder ein Spital aufsuchen kann, bei der Behandlung muss man einfach darauf achten, dass ein ACC-Antragsformular ausgefüllt wird. Dank dieser Versicherung ist es in Neuseeland übrigens nicht möglich, Dritte für Unfallschäden zu verklagen.
Risiken und Gefahren
Es ist nicht einfach, Kinder stets mit einem Sonnenschutzmittel geschützt zu halten, aber ein Sonnenbrand in Neuseeland ist wegen dem verminderten Ozonschutz und der superstarken Sonne wirklich gefährlicher als in Europa. Das Melanomrisiko steigt besonders durch wiederholte Sonnenbrände im Kindesalter, das kann auch erst 30 Jahre später zu Konsequenzen führen. Deshalb so früh wie möglich Sonnencreme besorgen, Hüte und Sonnenbrillen aufsetzen und für das Baden einen ‚Rashie‘ (UV-Schutzkleidung) oder ‚Wetsuit‘ (Neoprenanzug) kaufen, all dies ist in Neuseeland in grossen Warenhäusern günstig erhältlich.
Weitere spezielle Gefahren für Kinder sind wohl:
- Unangenehme Insektenstiche (Sandfliegen und Mücken) - das wichtigste ist nicht zu kratzen (einfacher gesagt als getan) und gegen den Juckreiz Teebaumöl auftragen. Ansonsten gibt es keine nennenswerten giftigen Tiere.
- Das Baden und Schwimmen im Meer - Vorsicht vor Strömungen und Tiefen! Am besten an Stränden mit Lebensrettern zwischen den Flaggen baden, oder wo andere Leute sind, denn sobald es Wellen hat können die Strömungen unvorhersagbar werden. Ein Neoprenanzug gibt (neben Sonnenschutz) übrigens auch Auftrieb und ein Boogieboard ebenso.
- Das Wetter, das schnell umschlagen kann, speziell im Süden kälter ist als man vermutet, und das wegen dem Ozean stets sehr windig ist. Erkältungen sind nicht selten, deshalb im Zwiebelprinzip kleiden und immer eine zusätzliche Schicht bereit halten, z.B. einen coolen ‚Beanie‘ (enge Mütze) aus Merinowolle. Für längere Aufenthalte an Stränden kann man einen Windschutz kaufen. Nicht alle Unterkünfte haben gute Heizungen, auch im Campervan kann es nachts kalt werden!
- Neuseeland’s Flüsse und Seen sehen sauber aus, können aber dennoch Giardia- oder andere Erreger haben, dies gilt speziell auch für heisse Thermalquellen. Die vielen Kühe verschmutzen das Wasser oft zusätzlich, deshalb an solchen Badestellen nie den Mund unter Wasser halten (das gilt auch für Stadtstrände oder wenn nebenan ein Fluss im Meer mündet). Am besten dort baden, wo auch die Einheimischen das tun.
- Vielleicht sind Kinder auch anfällig für Reisekrankheit, sei es im Flugzeug oder wegen den vielen Kurven in Neuseeland’s Strassen. Die schönste Küstenstrasse muss man vielleicht auch mal auslassen, denn es macht den Kleinen keinen Spass, auf dem Rücksitz stundenlang hin- und hergeschleudert zu werden. Allzuviel beschleunigen und bremsen wie in einem Stau sind zu vermeiden, höhere Sitze zum Hinausschauen, salzige Snacks oder neuseeländische ‚Gingernuts‘ (Ingwergebäck) kauen, viel trinken, frische Luft und tiefes atmen helfen ebenso.
Siehe weitere Tipps auf der Seite Risiken und Gefahren in Neuseeland.
► Weshalb Neuseeland Kindern gefallen wird
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