Rugby in Neuseeland

Rugby in Neuseeland

Neuseeland RugbyKeine Ahnung, weshalb Neuseeland so Rugby-verrückt ist?

Vielleicht helfen die folgenden Informationen und Spielregeln, das Spiel etwas besser zu verstehen...

Weshalb ist Neuseeland so Rugby-verrückt?

Das offizielle Regelbuch ist 196 Seiten stark (siehe www.irb.com), so ein umfassendes Studium ist allerdings nicht nötig, um mitzufiebern. Eigentlich reichen schon die unglaublichen physischen Leistungen der Spieler, um Faszination zu erwecken. Rugby ist live übrigens viel spannender als am Fernsehen, es ist wirklich sehr empfehlenswert während einer Neuseelandreise die Gelegenheit zu nutzen und ein Rugbyspiel zu besuchen, egal ob es die All Blacks oder Schuljungen sind!

Neuseeland Rugby

Rugby-Regeln in Kurzform

  • Das Spielfeld ist 100m lang zwischen den Torpfosten beider Teams und 70m breit.
  • Maximal sind 15 Spieler pro Team auf dem Feld, bis zu 7 Ersatzspieler können eingesetzt werden.
  • Ein Rugby-Ball ist oval.
  • Rugby ist unheimlich dynamisch, es geht darum den Ball im Team zu halten und über die gegnerische Endlinie zu bringen, sobald der Ball von einem Spieler dort zu Boden gebracht wird wird gepunktet. Der anschliessende Kick zwischen die Torpfosten hindurch (Goal) erschliesst weitere Punkte.
  • Der Match beginnt mit einem Kick-off. Zu Beginn des Spiels entscheidet der Zufall, welcher der beiden Captains sich entweder für einen Kickoff oder eine Spielseite entscheiden kann. Nach der Halbzeit beginnt das andere Team und die Spielseite wird gewechselt. Nach einem Try beginnt die andere Mannschaft mit dem Kickoff.
  • Ein Rugby-Spiel dauert nicht länger als 80 Minuten plus verlorene Zeit und Zusatzzeit, es ist in zwei Hälften von jeweils nicht mehr als 40 Minuten aufgeteilt. Nach der Halbzeit wechseln die Mannschaften die Seiten. Halbzeit dauert nicht länger als 15 Minuten. Verloren Spielzeit wird jeweils in der gleichen Halbzeit nachgeholt.

Neuseeland Rugby: Scrum

Interessante Rugby-Regeln

  • Der Rugby-Schiedsrichter kann seine Schiedsrichter-Assistenten bzw. Assistenten mit technischen Geräten oder Video-Repetitionen für seine Entscheidungen konsultieren.
  • Den Spieler im Ballbesitz darf man festhalten, zu Boden werfen oder herumdrücken. Der Ballbesitzer kann andere Spieler mit der Hand beiseite schieben.
  • Das Law of Advantage hat Vorrang vor den meisten anderen Regeln - höchste Priorität hat das kontinuierliche Spielen mit möglichst wenigen Unterbrechungen. Rugby-Spieler werden ermutigt, trotz Verstössen ihrer Gegner weiter zu spielen. Falls das gefoulte Team aus der Situation einen Vorteil  herausziehen kann wird der Schiedsrichter nicht pfeifen, andernfalls wird das Spiel am Platz des Vorfalles wieder aufgenommen.
  • Try ('Versuch', kein sehr elegantes Wort in Deutsch): Wenn ein angreifender Spieler den Ball im gegnerischen Goalfeld auf den Boden pressen kann, gewinnt sein Team 5 Punkte. Falls der Try durch ein Foul verhindert wird gibt der Schiedsrichter die Chance zu einem Penalty-Try: einem Kick durch die Torpfosten (ebenfalls 5 Punkte).
  • Conversion: Eine Konvertierung erfolgt nach einem Try, dann hat das Team die Chance auf einen Freistoss auf das Tor und 2 weitere Gewinnpunkte. Der Goal Kicker ist deshalb eine der wichtigsten Personen auf dem Feld.
  • Wenn die Zeit abgelaufen ist und der Ball noch im Spiel, dann wird in der Regel weitergespielt, u.a. kann nach einem Try auch noch die Conversion gespielt werden.
  • Penalty Kick: Freistösse können nach Fouls offeriert werden (3 Punkte falls erfolgreich). Der Ort des Freistosses erfolgt auf der Linie des Try oder am Ort des Fouls. Alle Spieler desselben Teams müssen sich hinter dem Ball befinden. Alle Spieler der gegnerischen Mannschaft müssen hinter ihrer Torlinie stehen bis gekickt wird.
  • Tackle: Wenn der Ballbesitzer von einem oder mehreren Gegnern gehalten und zu Boden gebracht wird ist das ein Tackle (im weniger physischen Touch Rugby genügt eine Berührung, um den Ballbesitzer zu stoppen).
  • Throw-in: Ein Einwurf folgt nachdem der Ball das Spielfeld verlassen hat. Der Ball wird vom Team eingeworfen, das vorher nicht im Ballbesitz war, im Zweifel von der angreifenden Mannschaft. Der Ball muss gerade eingeworfen werden, mindestens 5 Meter weit. Der Line Out formiert sich zwischen einem Abstand von 5 Metern und 15 Metern von der Seitenlinie. Zwischen den Teams wird eine Gasse gebildet. Mitspieler die dem Ball entgegen springen, dürfen durch Anheben von Teamkollegen unterstützt werden.
  • Rugby Neuseeland: ScrumScrum: Der Scrum hat den Zweck, ein Spiel nach leichten Verletzungen oder einem Stillstand wieder schnell, sicher und fair zu starten. Acht Spieler jedes Teams formieren sich in drei Reihen gegenüber der anderen Mannschaft. Zwischen den Teams entsteht ein Tunnel, durch den der Ball eingeworfen wird. Die beiden Front Rows stecken die Köpfe nebeneinander (interlock) und wenn der Scrum beginnt ruft der Schiedrichter zuerst “crouch” (Hockstellung) und danach “touch”, jetzt halten die Spieler ihren Abstand mit den Armen auf den gegnerischen Schultern. Als nächstes kommt “pause” und danach “engage”, jetzt wirft der Scrum-half den Ball ein. Sobald der Ball den Boden berührt, versuchen die Hooker beider Teams den Ball mit den Füssen einzuhaken und auf ihre Seite zu bringen und wieder in’s Spiel zu bringen. Wenn sich ein Scrum um mehr als 90 Grad dreht wird er abgebrochen und wiederholt. Für die Rugby-Teams ist ein gut eingeübter Scrum sehr wichtig.
  • Wenn Spieler bluten oder offene Wunden haben können sie vorübergehend ersetzt werden. Man darf keine Kleidung tragen, die durch Blut verunreinigt ist.
  • Spieler die parallel rennen, dürfen sich nur per Schulter berühren, generell darf man sich nicht im Weg stehen und so den Spielfluss beeinflussen. Auch einen Ballbesitzer darf man nicht gefährlich angreifen, es gibt viele weitere unfaire Spielpraktiken, die per Regel ausgeschlossen sind.

Neuseeland Rugby: Throw in

Kleines Rugby-Glossar

  • Captain: Der Kapitän wird von der Mannschaft nominiert, nur er darf während des Spiels mit dem Schiedsrichter konsultieren und Auswahl-Optionen treffen.
  • Goal: Ein Tor wird erzielt, indem der Ball über die gegnerische Querlatte und zwischen den Torpfosten geschossen wird.
  • Pass: Übergabe des Balls an einen anderen Spieler.
  • Sin bin: Wo die Spieler ihre vorübergehende Strafzeit von 10 Minuten aussitzen müssen.
  • Abseits: In der Regel ist ein Spieler im Abseits, wenn er sich vor einem Mitspieler im Ballbesitz desselben Teams befindet.
  • Knock-on: Wenn der Ball unbeabsichtigt nach vorne gespielt wird und zu Boden fällt folgt ein Scrum.
  • Ruck: Wenn der Ball zu Füssen von Spielern beider Teams liegt und zu einem Halt kommt ist das ein Ruck. Wenn die Situation festgefahren ist folgt ein Scrum.
  • Maul: Wenn der Ballbesitzer von Spielern beider Teams eingekesselt wird und sich nur ganz langsam fortbewegen kann ist das ein Maul. Wenn er sich nicht mehr fortbewegen kann folgt ein Scrum.
  • Front row players: die drei vorderen Spieler im Scrum, zusammengesetzt aus dem ‘Loose-head prop‘, dem ‘Hooker’ und dem ‘Tight-head prop‘.
  • Loose-head prop: Spieler links in der ersten Scrum-Reihe, üblicherweise mit Trikot 1.
  • Hooker: Spieler in der Mitte der ersten Scrum-Reihe, üblicherweise mit Trikot 2.
  • Tight-head prop: Spieler rechts in der ersten Scrum-Reihe, üblicherweise mit Trikot 3.
  • Locks: Zwei Spieler, die die zweite Reihe bilden und die erste Reihe nach vorne drücken, üblicherweise mit Trikot 4 und 5.
  • Flanker: vorderer Spieler an der Flanke, üblicherweise mit Trikot 6 und 7.
  • Number 8: Er dirigiert den Scrum für sein Team von der hinteren Position aus, üblicherweise mit Trikot 8.
  • Scrum-half (Halfback): Der Spieler, der dazu nominiert wurde, den Ball in einen Scrum einzuwerfen, üblicherweise mit Trikot 9.
  • Fly-half: Offensivspezialist, üblicherweise mit Trikot 10.
  • Wings: Die schnellen Renner auf den Spielfeldseiten, üblicherweise mit Trikot 11 und 14.
  • Inside center: Tacklespezialist, wahrscheinlich etwas schwerer als der Durchschnitt, üblicherweise mit Trikot 12.
  • Outside center: Ein weiterer schneller zentraler Spieler, üblicherweise mit Trikot 13.
  • Fullback: Der Taktiker im hinteren Feld, der Angriffe mit Kicks einleiten aber auch defensiv spielen kann, üblicherweise mit Trikot 15.
 

All Blacks

Das legendäre Neuseeland-Rugby-Team könnte durchaus das erfolgreichste Sport-Team aller Zeiten sein. Nicht sicher, ob das stimmt, aber die Marke strahlt einen magischen Ruf aus, der Fans auf der ganzen Welt fasziniert. Sie haben die Nummer 1 der Weltrangliste nicht nur länger als jedes andere Team, sondern auch länger als alle anderen Teams zusammen gehalten. Im internationalen Test-Rugby liegt ihr durchschnittlicher historischer Gewinnrekord bei 77%. Seit 1903 haben 12 von 19 Rugby-Nationen kein einziges Spiel gegen die neuseeländische Mannschaft gewonnen. Bei Weltmeisterschaften haben sie nie ein Poolspiel verloren und bei allen Turnieren den ersten Platz in ihrem Pool belegt.

Bis zur British Lions Tour 2017 blieben die All Blacks hintereinander während 48 internationalen Tests in Neuseeland ungeschlagen (2'849 Tage lang), 3 Jahre war es her, dass sie nicht mindestens einen Try/Versuch in einem Spiel punkten konnten, sie blieben weltweit 23 aufeinanderfolgende Tests ungeschlagen und seit 1994 sind sie ungeschlagen in ihrem Heimatstadion Eden Park in Auckland....

Viele All Blacks-Spieler sind Legenden für sich selbst, Dan Carter erzielte einen Punkterekord von 1'598 in 112 Testmatches, Richie McCaw hielt einen Rekord von 148 Caps (das sind tatsächlich Hüte, die die Spieler für jeden Testmatch erhalten) für seine Auftritte, und Doug Howlett erzielte einen Rekord von 49 internationalen Tries/Testversuchen.

Auch abseits vom Spielfeld dominiert Neuseeland im Rugby, sowohl 2015 als auch 2019 hatten im Rugby Weltcup sieben Teams neuseeländische Coaches, angeblich haben 57 Neuseeländer für eine andere Nation mitgespielt...

Weitere Informationen zu Rugby in Neuseeland: www.allblacks.com und www.nzrugby.co.nz.

Der Rugby Weltcup in Neuseeland

Die All Blacks gewannen auch 3 Rugby-Weltmeisterschaften.

Der Rugby-Weltcup 2011 war der grösste Anlass, den Neuseeland je organisiert hat.

Rugby Neuseeland: Throw inDer Rugby Weltcup ist kein uralter Anlass - erst 1987 wurde in Australien und Neuseeland der erste abgehalten. Die All Blacks von Neuseeland haben übrigens seit dem ersten Weltcup keinen mehr gewonnen, auch wenn sie die Rugby-Weltrangliste üblicherweise anführen.

Auch wer nicht an Rugby interessiert ist wird von der Begeisterung der Neuseeländer garantiert angesteckt werden - kein Grund Neuseeland in diesem Zeitraum nicht zu besuchen! Ausgenommen in den Spielorten während den Spielen sollte Unterkunft kein Problem sein, denn die Spiele fallen nicht in die allgemeine Reise-Hochsaison.

Vielleicht lohnt sich eine gründlichere Vorbereitung mit einigen Nächten abseits der üblichen Reiserouten: Neuseeland ist riesig und bietet viel mehr Reiseregionen als man meint!

20 Teams - 45 Tage - 48 Spiele - 900 Teamleute - 1'388 Bälle - 2'000 Journalisten - 5'000 Freiwillige - 10'000 Cateringangestellte - der drittgrösste Sportanlass der Welt!

Das legendäre Neuseeland All Blacks Rugby Weltcup Team von 2011

Hookers

  • Corey Flynn
  • Andrew Hore
  • Keven Mealamu

Props

  • John Afoa
  • Ben Franks
  • Owen Franks
  • Tony Woodcock

Locks

  • Anthony Boric
  • Brad Thorn
  • Samuel Whitelock
  • Ali Williams

Loose forwards

  • Jerome Kaino
  • Richie McCaw (captain)
  • Kieran Read
  • Adam Thomson
  • Victor Vito

Halfbacks

  • Jimmy Cowan
  • Andy Ellis
  • Piri Weepu

First five-eighths

  • Daniel Carter (verletzt)
  • Colin Slade (verletzt)
  • Aaron Cruden
  • Stephen Donald

Midfielders

  • Richard Kahui
  • Ma'a Nonu
  • Conrad Smith
  • Sonny Bill Williams

Outside backs

  • Israel Dagg
  • Zac Guildford
  • Cory Jane
  • Mils Muliaina
  • Isaia Toeava

Neuseeland Rugby Weltcup 2011 Ergebnisse

Pool A
09. Sep 2011 - Neuseeland 41 - 10 Tonga in Auckland
10. Sep 2011 - Frankreich 47 - 21 Japan in Auckland
14. Sep 2011 - Tonga 20 - 25 Kanada in Whangarei
16. Sep 2011 - Neuseeland 83 - 7 Japan in Hamilton
18. Sep 2011 - Frankreich 46 - 19 Kanada in Napier
21. Sep 2011 - Tonga 31 - 18 Japan in Whangarei
24. Sep 2011 - Neuseeland 37 - 17 Frankreich in Auckland
27. Sep 2011 - Kanada 23 - 23 Japan in Napier
01. Okt 2011 - Frankreich 14 - 19 Tonga in Wellington
02. Okt 2011 - Neuseeland 79 - 15 Kanada in Wellington

Pool B
10. Sep 2011 - Schottland 34 - 24 Rumänien in Invercargill
10. Sep 2011 - Argentinien 9 - 13 England in Dunedin
14. Sep 2011 - Schottland 15 - 6 Georgien in Invercargill
17. Sep 2011 - Argentinien 43 - 8 Rumänien in Invercargill
18. Sep 2011 - England 41 - 10 Georgien in Dunedin
24. Sep 2011 - England 67 - 3 Rumänien in Dunedin
25. Sep 2011 - Argentinien 13 - 12 Scotland in Wellington
28. Sep 2011 - Georgien 25 - 9 Rumänien in Palmerston North
01. Okt 2011 - England 16 - 12 Scotland in Auckland
02. Okt 2011 - Argentinien 25 - 7 Georgien in Palmerston North

Pool C
11. Sep 2011 - Australien 32 - 6 Italien in Auckland
11. Sep 2011 - Irland 22 - 10 USA in New Plymouth
15. Sep 2011 - Russland 6 - 13 USA in New Plymouth
17. Sep 2011 - Australien 6 - 15 Ireland in Auckland
20. Sep 2011 - Italien 53 - 17 Russland in Nelson
23. Sep 2011 - Australien 67 - 5 USA in Wellington
25. Sep 2011 - Irland 62 - 12 Russland in Rotorua
27. Sep 2011 - Italien 27 - 10 USA in Nelson
01. Okt 2011 - Australien 68 - 22 Russland in Nelson
02. Okt 2011 - Irland 36 - 6 Italien in Dunedin

Pool D
10. Sep 2011 - Fidschi 49 - 25 Namibia in Rotorua
11. Sep 2011 - Südafrika 17 - 16 Wales in Wellington
14. Sep 2011 - Samoa 49 - 12 Namibia in Rotorua
17. Sep 2011 - Südafrika 49 - 3 Fidschi in Wellington
18. Sep 2011 - Wales 17 - 10 Samoa in Hamilton
22. Sep 2011 - Südafrika 87 - 0 Namibia in Auckland
25. Sep 2011 - Fidschi 7 - 27 Samoa in Auckland
26. Sep 2011 - Wales 81 - 7 Namibia in New Plymouth
30. Sep 2011 - Südafrika 13 - 5 Samoa in Auckland
02. Okt 2011 - Wales 66 - 0 Fidschi in Hamilton

Viertelfinal
08. Okt 2011 - Irland 10 - 22 Wales in Wellington
08. Okt 2011 - England 12 - 19 Frankreich in Auckland
09. Okt 2011 - Südafrika 9 - 11 Australia in Wellington
09. Okt 2011 - Neuseeland 33 - 10 Argentinien in Auckland

Halbfinal
15. Okt 2011 - Frankreich 9 - 8 Wales in Auckland
16. Okt 2011 - Neuseeland 20 - 6 Australien in Auckland

Final
23. Okt 2011 - Neuseeland 8 - 7 Frankreich in Auckland