Mit dem Fahrrad in Neuseeland
Es ist nicht einfach, eine 100%ige Empfehlung für eine Rundtour durch Neuseeland per Fahrrad abzugeben - es gibt dazu einiges zu beachten und auch eventuell bessere Alternativen zu bedenken.
Soll man mit dem Fahrrad nach Neuseeland?
Extrem starke Sonne, sehr hügeliges Gelände (es sind etwa 20 km Höhenunterschied zwischen Cape Reinga und Bluff...), starke Winde (natürlich immer entgegen der Fahrtrichtung), gelegentlicher Regen im Gesicht, ungeduldige Autofahrer, die nicht an Fahrräder gewöhnt sind, der lastwagenbefahrene State Highway 1 als Basisstrecke und Sandfliegen, die auf der südlichen Westküste Jagd auf die Beine machen, da sollten Sie es sich wirklich zweimal überlegen, ob Sie Neuseeland auf dem Fahrrad erkunden wollen... :)
Ja, es ist hart. Und wahrscheinlich sind Sie das auch. Wenn Sie dafür geschaffen sind kann es eine tolle Erfahrung sein, und Sie müssen sich über Ihren “Carbon Footprint” auch keine Sorgen machen. Sie werden äusserst freundliche und vertrauensvolle Einheimische treffen, mit Biker-Kollegen Geschichten austauschen können, selbst Teil von atemberaubenden Landschaften werden, viel landwirtschaftliches Leben und schöne Wälder sehen.
Tipps: Stehen Sie früh auf um die Wärme und den Verkehr zu vermeiden, suchen Sie Ihren Weg auf unasphaltierten ländlichen Strassen, seien Sie nicht zu ehrgeizig mit der Laufleistung und nehmen Sie sich genügend Zeit zur Entspannung in malerischen Plätzen.
Mieten oder mitbringen?
Fragen Sie nach den Flug-Gebühren für Ihr Fahrrad und die Kosten für die Reise-Verpackung. Falls Ihr Fahrrad nicht in die Röntgenmaschine passt, braucht es eventuell eine zeitraubende Untersuchung von Hand. Eine Alternative ist die Miete Ihres Tourenrads in Neuseeland, natürlich müssen Sie es in dasselbe Geschäft zurückbringen.
Wenn Sie sich nicht durch ein so grosses Land quälen wollen, dann können Sie auch einfach unterwegs einige Mountainbikes mieten oder sich einer kürzeren geführten Tour anschliessen. Die vielen neuen und auch bei Kiwis beliebten Cycle Trails haben viele Anbieter motiviert, entlang den Strecken Mietfahrräder anzubieten, so sieht man einige der schönsten Gegenden Neuseelands aus dem Sattel!
Zelt oder Hotel?
Ein Zelt und die Campingausrüstung sind schwer zum mitschleppen, man verliert Zeit der Aufrichtung des Zelts, es gibt nichts Schlimmeres als ein nasses Zelt aufzustellen, tägliches Campen im Freien ist eher ein Traum als eine Realität und der Kostenunterschied zu einem Backpacker Hostel ist nicht mal so gross. Andererseits fühlt es sich gut an mit Waldgeräuschen oder neben dem Meer einzuschlafen, nach einem harten Arbeitstag die wohlverdiente Ruhe am eigenen kleinen Platz zu geniessen. In jedem Fall planen Sie Ihre Übernachtungen wegen den langen hügeligen Strecken ohne Übernachtungsmöglichkeiten im Voraus. Einige Campingplätze bieten auch kleine Hütten (“Cabins”) an, die im Regen eine willkommene Zuflucht darbieten.